Übertragungswege:
Nach der heute international üblichen Klassifikation lassen sich unter präventiven Aspekten drei grundlegende Kontakt-Übertragungswege unterscheiden: die (direkte und indirekte) Kontaktübertragung durch Personen oder Gegenstände, die Tröpfchenübertragung z. B. durch Husten, Niesen und beatmungstechnische Maßnahmen sowie die aerogene Übertragung durch mit Erregern versetzten Schwebeteilchen wie z. B. feinste Staubpartikel. Die Kontaktübertragung ist der am weitesten verbreitete Übertragungsweg nosokomialer Infektionen, wobei hierzu auch die Berührung trockener Oberflächen und unsichtbar kontaminierter Gegenstände zählt. Hierbei wird zwischen der direkten und indirekten Kontakt-übertragung unterschieden. Zur direkten Kontaktübertragung kommt es durch die Berührung zwischen zwei Personen. Dabei gilt die direkte Kontaktübertragung generell als risikoreicher als die indirekte Übertragung, bei der die Erreger durch zwischengeschaltete Gegenstände oder Personen übertragen werden. Dennoch ist die indirekte Kontaktübertragung der häufigste Weg zur Übertragung von Erregern wie MRSA; deshalb wird in der Unterbrechung indirekter Kontaktübertragungs-Pfade ein ebenfalls wichtiger Baustein eines präventiven Gesamtkonzeptes gesehen. Üblicherweise erfolgt die Übertragung durch Kontamination eines Gegenstandes oder einer Person, eines sogenannten "Übertragungsvehikels", durch direkten Kontakt mit einer infektiösen Person. Das "Übertragungsvehikel" gibt nun seinerseits selbst den Erreger an eine Risiko-Person weiter. Dabei ist es durchaus möglich, dass an diesem Vorgang mehrere nacheinander geschaltete "Übertragungsvehikel" beteiligt sind.